Über christliche Grabsteine

Grabsteine sind so alt wie das Christentum selbst. In der Zeit, als sich das Römische Reich in Europa und damit auch deren Sitten und Bräuche ausbreiteten, wurde die Tradition übernommen, Verstorbene für die Ewigkeit mit Schrifttafeln und Grabmälern zu ehren. Wie bereits bei den Ägyptern wurden zunächst Könige oder wohlhabendere Bürger unter der Erde in prachtvollen Gewölben von Kirchen oder Palästen bestattet, verdeckt von Grabplatten aus Marmor, Kalkstein, Granit oder Schiefer mit den jeweiligen Initialen oder Reliefabzügen des Verstorbenen. Da der Platz in den Kellergewölben bald nicht mehr ausreichte und auch weniger reiche Bürger einen persönlichen Grabstein wollten, einigte man sich, wie es bis heute noch teilweise der Brauch ist, auf den Kirchengarten. Um sie vor den Fußtritten unvorsichtiger Besucher zu schützen, wurden aus Grabplatten senkrecht stehende Grabsteine, die heute am meisten verbreitet sind. Diese gibt es in den unterschiedlichsten Formen, Größen und Materialien, die den Wünschen des Verstorbenen oder der Verwandten entsprechen sollen.

 

 Grabplatte von J.S. Bach in der Thomaskirche in Leipzig

 

 Grab von Theodor Fontane auf dem Friedhof II, Berlin - Mitte